Zusammenfassung
Abstract
Schlüsselwörter
Keywords
Vorwort zur Aufsatzserie
Einleitung und Programm
- 1.verschiedene Entstehungsbedingungen skizzieren, die Martini zu seinem Lebensthema, dem therapeutisch-klinischen Beweis geführt haben dürften. Wir wollen (Beitrag 2)
- 2.drei seiner frühen Arzneimittelprüfungen (AMP) vorstellen, sie mit einer vorhergehenden narrativen Arzneimittelbewertung vergleichen und die Ausdifferenzierung seiner Versuchsanordnung bis in die frühen 1930er Jahre verfolgen, um damit die zunehmende Profilierung seiner Beweisführung zu verdeutlichen [x].
Wir wenden die Mittel und Methoden, die in das therapeutische Gesichtsfeld und in die klinische Rüstkammer eingeführt worden sind, auch oft genug lediglich im Vertrauen auf ihre theoretische oder experimentelle Begründung an, oder nur ihren willkommenen symptomatischen Eigenschaften zuliebe, jedenfalls zum großen Teil, ohne dass eine systematische klinische Nachprüfung erfolgt wäre, obwohl erst diese unserem ärztlichen Vorgehen festen Boden unter die Füße geben kann [[13]].
…dass ein immer tieferes Eindringen in die physiologischen und pathologisch-physiologischen Zusammenhänge uns auch die therapeutischen Erkenntnisse und Zusammenhänge schließlich wie reife Früchte zutragen müsse. Dieser Traum ist ausgeträumt [[15]].
- 3.eine Vielzahl ihrer meist prozeduralen Elemente beschreiben, sie auf ihre Kausalität-belegende Qualität („causality conduciveness“) untersuchen und sie aus epistemologischer Perspektive kommentieren und (Beitrag 4)
- 4.mit einer eingehenden Zusammenfassung und kritischen Diskussion enden.
ist die Theorie der Wissenschaft überhaupt und ebenso die Theorie einer einzelnen Wissenschaft eine zu wichtige Sache, als dass man sie ‚Theoretikern‘ oder den Philosophen allein überlassen könnte. Die Reflexion über die Theorie einer Wissenschaft hat vielmehr ihren Platz vor allem im konkreten Forschungsvollzug dieser Wissenschaft selbst [[23]].
Martinis Methodenlehre: Biographische Voraussetzungen und historische Kontexte
München: Naturwissenschaftliche Ausbildung
Klinische und therapeutische Orientierung
Bei dem Abendessen, das Fr. Müller wie immer beim Abschied seines Oberarztes in seinem Haus am Bavariaring 47 für seine Assistenten gab, verband ich meinen Dank an ihn mit der Programmrede über die Pläne für die Prüfung von Heilmethoden, die ich mir als Möglichkeit schon lange ersehnte und als kommende Hauptaufgabe vorgenommen hatte [[32]].
Okkultismus und Parapsychologie
Zeitnot und Notzeit
Wir sind ein armes Volk geworden, aber gerade deshalb müssen wir soviel noch erübrigen, um die Grundlagen für ein rationelles Haushalten zu schaffen […]. Die Ausgaben für eine Verbesserung der Untersuchungs- und Prüfungsmöglichkeiten werden gering sein im Vergleich zu dem, was gespart werden könnte, wenn erst die Therapie auf festeren Füßen stände. Nichts ist so teuer als der jetzige Zustand [[38]].
der Weg zu therapeutischen Fortschritten wäre ein unabsehbar langer, wenn wir uns auf die Erforschung einer rein kausalen Therapie beschränken wollten. So lange kann der der Arzt und können vor allem die Kranken nicht warten. Wir müssen uns deshalb dem Ziele auch von minder sicheren Ausgangspunkten, von Arbeitshypothesen aus nähern und auch auf empirischem Wege zum Fortschritt der Heilkunde beizutragen suchen. Die Methoden aber, mit denen wir die Arbeitshypothesen prüfen, können keine anderen sein, als die irgendeiner anderen Naturwissenschaft [[31]].
Arzneimittelentwicklung, Pharmaindustrie und Kollusionen
Ein katholischer Internist, Klinikdirektor und Hochschullehrer
Martini als Persönlichkeit
Anmerkungen
- [i]„A clinical epidemiologist is […] an individual with extensive training and experience in clinical medicine who, after receiving appropriate training in epidemiology and biostatistics, continues to provide direct patient care in his subsequent career”; Sackett D. Clinical Epidemiology. American Journal of Epidemiology 1969;89:125–128, hier 125 (Hervorhebung durch die Autoren).
- [ii]Martini P. Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung. 1. Aufl. Berlin 1932. Unter dem Titel „Methodenlehre der therapeutisch-klinischen Forschung“ folgten 1947, 1953 und 1968 drei weitere Auflagen.
- [iii]Jesdinsky HJ (ed). Memorandum zur Planung und Durchführung kontrollierter klinischer Therapiestudien. Stuttgart 1978: 1–18. Das Memorandum erschien in der Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Dokumentation, Informatik und Statistik (gmds).
- [iv]Martini P. Kritische Betrachtungen und Vorschläge zur klinischen Arzneiprüfung. Fraenkel A (ed). Der Weg zur rationellen Therapie. Vorträge gehalten zu Heidelberg vom 1.–3. August 1932 in der gemeinnützigen öffentlichen Krankenanstalt Speyerershof. Leipzig 1933: 14–23, hier 22f. Ein identisches Zitat prägt die Einleitung zur 3. Auflage der Methodenlehre; Martini P. Methodenlehre der therapeutisch-klinischen Forschung. 3. Aufl. Berlin 1953, hier 4.
- [v]Alle Zitate dieses Abschnittes entnommen aus: Wunderlich CA. Ein Plan zur festeren Begründung der therapeutischen Erfahrungen. Jahrbücher der in und ausländischen gesammten Medicin 1851;70:106–111, hier 110 und 111. Auf Seite 110 forderte Wunderlich: „Jeder Arzt soll Statistiker sein, jeder Arzt soll Buch führen über Erfolge und Nichterfolge, an allen Orten sollten statistische Vereine der Aerzte zur gegenseitigen Ergänzung der Kräfte bestehen.“
- [vi]Austin Bradford Hills Buch zu den Prinzipien der medizinischen Statistik und die vorausgehende Serie von 17 kurzen Artikeln in The Lancet erschien 1937 in London; Bradford Hill A. Principles of medical statistics. London 1937.
- [vii]Dieses Urteil ist sicher zu scharf: Es übersieht eine Vielzahl von Ärzten, die sich im 19. Jahrhundert mit der Theorie, Praxis und Statistik klinischer Studien beschäftigten; Tröhler U. Theory and clinical use of probabilities in Germany after Gavarret. Part I: Introducing German dramatis personae. Journal of the Royal Society of Medicine 2020;113:497–503; Tröhler U. Theory and clinical use of probabilities in Germany after Gavarret. Part II: Assessments of the state-of-the-evaluative art. Journal of the Royal Society of Medicine 2021;114:132–139. Ebenso wenig wie die von Tröhler genannten Autoren (Ausnahme: Carl August Wunderlich) erwähnte Martini Adolf Bingel mit seiner 1912 begonnenen verblindeten kontrollierten Studie „Über die Behandlung der Diphtherie mit gewöhnlichem Pferdeserum“; Bingel A. Über die Behandlung der Diphtherie mit gewöhnlichem Pferdeserum. Deutsches Archiv für klinische Medizin 1918;125:284–332; Tröhler U. Adolf Bingel’s blinded, controlled comparison of different anti-diphtheric sera in 1918. Journal of the Royal Society of Medicine 2011;104:302–306.
- [viii]Martini P. Selbstdarstellung: Paul Martini (*25.1.1889). Hippokrates 1961;32:647–649, hier 648. Diese Formulierung findet sich schon in Martini P. Die Behandlung der Lungentuberkulose durch Medikamente und durch Impfung. Bericht über den 34. deutschen Krankenkassentag des Bundesverbandes der Ortskrankenkassen (= Deutscher Krankenkassentag Bd. 34). Berlin 1930: 69–78, hier 69. „Weizen“ hieß für ihn „hier noch nicht einmal bewährt […] sondern nur gründlich untersucht, aussichtsreicher Weg“ (ebd).
- [ix]In der Geschichte der Medizin gab es Zeiten, in denen die Prognostik und später die Diagnostik wichtiger waren als die Therapie. Dennoch ist die Annahme plausibel, dass die Verschränkung von individueller krankheitsbedingter Not und Hilfe durch Kundigere eine anthropologische Grundkonstellation darstellt; Hartmann F. Gedanken zum therapeutischen Imperativ. Meier J (ed). Menschenbilder. Philosophie im Krankenhaus. Hildesheim 1994: 37–52.
- [x]Diese Grenze ist weniger willkürlich als es scheinen mag. 1947 erschien die zweite Auflage der Methodenlehre mit einem Vorwort aus dem April 1945. Aus den Jahren 1949 und 1950 liegen zwei grundsätzliche Texte zur therapeutisch-klinischen Forschung vor. Spätestens 1950 stand das Grundgerüst der Begrifflichkeit und Logik dieser von Martini inaugurierten Forschung; spätere Texte propagierten und verteidigten die Methodenlehre und vertieften ihre Geschichte und Theorie. Auf sie wird vor allem dort Bezug genommen, wo Martini seine Auffassung zu „Kausalität“ vorstellt, zuletzt in den Abschnitten II und III der 4. Auflage der Methodenlehre 1968. Deren Manuskript schloss er wenige Tage vor seinem Tod am 8. September 1964 ab.
- [xi]„Beweis“ als terminus technicus tauchte bei Martini erstmals auf in Martini P. Die Behandlung der Lungentuberkulose durch Medikamente und durch Impfung. Bericht über den 34. deutschen Krankenkassentag des Bundesverbandes der Ortskrankenkassen (= Deutscher Krankenkassentag Bd. 34). Berlin 1930: 69–78, hier 70. Der Begriff „therapeutischer Beweis“ ist erstmals zu lesen in: Martini P. Vorwort zu therapeutischen Untersuchungen. Klinische Wochenschrift 1932;11:909–912, hier 910. An anderen Stellen liest man vom „klinischen“ oder vom „klinisch therapeutischen Beweis“; z.B. bei Martini P. Methodenlehre der therapeutisch-klinischen Forschung. 2. Aufl. Berlin 1947, hier 2 und 3.
- [xii]In einer weit verbreiteten englischen Formulierung sucht man „an unbiased estimate of the true average treatment effect in a study population“, also der generellen Wirksamkeit einer mehr oder weniger komplexen Untersuchungs- oder Behandlungsmethode; Cartwright N. Rigor versus the need for evidential diversity. Synthese 2021;199:13095–13119, hier 13097 (FN 1).
- [xiii]Martini hat immer auch Fragen der Forschungsethik in Spannung zur ärztlichen Ethik im Blick gehabt. Wir lassen dieses Thema in dieser Serie unberücksichtigt. Erste Hinweise finden sich bei Stoll S. Klinische Forschung und Ethik bei Paul Martini. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung 2003;97:675–679.
- [xiv]Im Vorwort zur „unmittelbare[n] Kranken-Untersuchung“ hieß es: „Den physikalischen Methoden unter ihnen [den täglichen Methoden des praktischen Arztes] ist dies Buch gewidmet“; Martini P. Die unmittelbare Kranken-Untersuchung. München 1927. Dieses Buch erschien – von George J. Faber übersetzt und Robert F. Loeb herausgegeben – 1935 auf Englisch: Martini P. Martini’s principles and practices of physical diagnosis. Philadelphia 1935. Die Methodenlehre (1932 und spätere Auflagen) wurde hingegen nicht übersetzt.
- [xv]Martini P. Selbstdarstellung: Paul Martini (*25.1.1889). Hippokrates 1961;32:647–649, hier 648. Schon in seiner Antrittsvorlesung 1932 formulierte Martini: „Aber der Weg zu therapeutischen Fortschritten wäre ein unabsehbar langer, wollten wir uns auf die Erforschung einer rein kausalen Therapie beschränken wollen. So lange kann der Arzt und können vor allem die Kranken nicht warten“; Martini P. Vorwort zu therapeutischen Untersuchungen. Klinische Wochenschrift 1932;11:909–912, hier 909.
- [xvi]Martini P. Grundkonzeption der Medizin. Schriften zur wissenschaftlichen Weltorientierung 1959;6:12–20, hier 15. Auch hierzu findet sich in der Antrittsvorlesung eine gleichgerichtete Bemerkung: „Außerhalb der Physik ist die induktive Methode immer nur eine generalisierende, erst recht bei einer so komplexen Wissenschaft wie bei der unseren, der Medizin. Dennoch ist es auch uns möglich, wenigstens zu einer großen Wahrscheinlichkeit der Ergebnisse zu kommen […]“; Martini P. Vorwort zu therapeutischen Untersuchungen. Klinische Wochenschrift 1932;11:909–912, hier 909. Ausführlicher behandelte Martini den Vergleich zwischen physikalischen und klinisch-therapeutischen Experimenten in: Martini P. Kritische Betrachtungen und Vorschläge zur klinischen Arzneiprüfung. Fraenkel A (ed). Der Weg zur rationellen Therapie. Vorträge gehalten zu Heidelberg vom 1.–3. August 1932 in der gemeinnützigen öffentlichen Krankenanstalt Speyerershof. Leipzig 1933: 14–23, hier 14 und 15. Hier sprach er vom „Kliniker als therapeutische[m] Forscher“.
- [xvii]Dabei hielt Martini grundsätzlich „das Eingreifen Gottes in die von ihm geschaffene Weltordnung für nach wie vor und dauernd möglich; [wir] glauben also an die Möglichkeit des Wunders“; Martini P. Wunder, Sünde und Krankheit. Arzt und Christ 1960;6:71–76, hier 71. Vier Jahre zuvor hatte er präzisiert: „Irgendein Eingriff in die Naturgesetze bleibt immer die Voraussetzung für das, was wir ein Wunder nennen“, dabei sei eine entscheidende Frage „Unter welchen Voraussetzungen kann es uns erlaubt sein, eine Beobachtung, ein Geschehen, das sich in der Natur abgespielt hat, für etwas außerhalb der Gesetze der Natur Stehendes […] zu halten?“; Martini P. Natur, Mensch und Wunder. Erwägungen über Kausalität, Willensfreiheit und Glauben. Rheinischer Merkur 1956;11:4,9, hier 9.
- [xviii]Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 76, V a Nr. 39/16 Sekt. 3, Schreiben des Dekans (Ulrich Ebbecke) der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn an das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, 16.6.1931. Friedrich von Müller hatte sich in einem Votum, das er an Ministerium im November 1931 gesandt hatte, positiv zu Martini geäußert und ihn für die Neubesetzung des Bonner Lehrstuhls empfohlen. Zwei Jahre später, als es um seine eigene Nachfolge in München ging, ging Müller zu Martini und seiner frisch veröffentlichten Methodenlehre auf Distanz: Martini sei ein „mathematisch gerichteter Geist, bei welchem klinische Beobachtungen, ja selbst die Therapie, gerne mathematische Formulierungen annehmen“, ein „guter Arzt und auf weiten Gebieten der inneren Medizin wohl bewandert […], gründlich und zuverlässig, wenn auch nicht anregend“. Zitiert nach Hofer HG. Der Arzt als therapeutischer Forscher. Paul Martini und die Verwissenschaftlichung der klinischen Medizin. Acta Historica Leopoldina 2019;74:41–59, hier 47.
- [xix]Die erste Arzneimittelliste des Deutschen Kongresses für Innere Medizin aus dem Jahr 1912 umfasste in ihrem „positiven“ Teil rund 200 Arzneimittel, deren Anzeigen (ca. 1000 waren beurteilt worden) in medizinischen Zeitschriften bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllten. Von irgendeiner klinischen Prüfung dieser Mittel konnte keine Rede sein. Die von Martini annocierte 5. Auflage des Arzneimittelbuchs (im Text zitiert) enthält in den für die Innere Medizin relevanten Teilen mehr als 400 Arzneimittel, Verordnungen und Fertigfabrikate. Zu der von Martini beklagten raschen und ungezügelten Zunahme haben wir bisher keine belastbaren Daten finden können. Siehe dazu: Deutsche Arzneimittelkommission: Arzneiverordnungsbuch. V. Ausgabe. Leipzig (Buchhandlung des Verbandes der Ärzte Deutschlands) 1932, hier S. 26 ff.
- [xx]Gegenüber dem NS-Regime blieb Martini auf Distanz. Die Mitgliedschaft in der – politisch randständigen – Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) blieb die einzige von Martinis Mitgliedschaften in NS-Parteiorganisationen. Als dem katholischen Milieu Nahestehender geriet er nach 1933 wiederholt mit NS-Funktionären in Konflikt. An seiner Klinik versuchte er, politische Einflussnahme – etwa bei Einstellung von Assistenten – abzuwenden oder zu verzögern (Forsbach 2006, 139–151).
- [xxi]Eine polemische Auseinandersetzung führte Martini 1934 mit Erwin Liek. Liek hatte die Zeitschrift Hippokrates (ab 1936 Organ der „Reichsarbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde“) mitbegründet und verfügte über die Fürsprache von hochrangigen NS-Funktionären, darunter „Reichsärzteführer“ Gerhard Wagner. In seinem Aufsatz „Rationelle Therapie?“ warf Martini Liek in einer Fußnote (!) vor, er sei „unkritisch“, „gaukele“ ein „Traumideal“ vor und führe zu einer „unwahren Einschätzung“ – „soviel Worte, soviel Oberflächlichkeiten“ (S. 1412). Liek ließ sich in seiner Entgegnung nicht lumpen: „Eine so übereilte und mangelhaft gestützte Aechtung kann man wohl einmal der unbekümmerten Jugend nachsehen, nicht aber dem akademischen Lehrer, den sein hohes Amt zu Unvoreingenommenheit und zur Besonnenheit verpflichtet.“ Er warf Martini eine „unfaßbare Leichtfertigkeit“ vor, „einen vermeintlichen Gegner anzugreifen“. Ein Mönch (!) habe ihm einmal gesagt: „Es gibt nur eine Wahrheit und die haben wir. “ – „In genau der gleichen Weise sprechen manche Professoren mit uns Aerzten.“ (Liek, Erwin: Rationelle Therapie? Münchner Medizinische Wochenschrift 1934;xx:2013-2015). Martini erwiderte (S. 2015 f.): „Ich habe […] sachlich nichts zurückzunehmen.“ Liek habe „kein Recht, sich über mich zu beschweren“; er schreibe „bald so, bald anders“. „Unter Wissenschaftlern nicht nur, sondern unter Männern überhaupt ist es üblich, dass sie zu ihren Worten stehen.“
Interessenkonflikt
Autor*innenschaft
Literatur
- Gibt es eine deutsche Vorgeschichte der Evidenz-basierten Medizin?.Deutsche Medizinische Wochenschrift. 2005; 130: 1781-1784
Martini P. Kritische Betrachtungen und Vorschläge zur klinischen Arzneiprüfung. Fraenkel A (ed). Der Weg zur rationellen Therapie. Vorträge gehalten zu Heidelberg vom 1.–3. August 1932 in der gemeinnützigen öffentlichen Krankenanstalt Speyerershof. Leipzig 1933: 14–23, hier 23.
- Klinische Untersuchungen zur Behandlung der Hypertonie. I. Internationaler Kongress der Therapeutischen Union 1937.Bern. 1938; (hier 113): 113-118
- Grundkonzeption der Medizin.Schriften zur wissenschaftlichen Weltorientierung. 1959; 6 (hier 14): 12-20
Toellner R. „Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen“ (J.W.v.Goethe). Über den einheitsstiftenden Vorrang des Handelns in der Medizin. Toellner R (ed). Medizingeschichte als Aufklärungswissenschaft. Berlin 2016: 585–597, hier 591.
Katsch G. Der therapeutische Imperativ des Arztes. Katsch G (ed). Der therapeutische Imperativ des Arztes. München 1958: 9–25, hier 25.
Wunderlich CA. Ein Plan zur festeren Begründung der therapeutischen Erfahrungen. Jahrbücher der in und ausländischen gesammten Medicin 1851;70:106–111, hier 106.
Raspe H. (Be)Handeln, Forschen und Wissenschaft (in) der klinischen Medizin. Raspe H, Hofer HG, Krohs U (eds). Praxis und Wissenschaft. Paderborn 2020: 27–59.
- Zur Lage und Verbesserung der klinischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland.Deutsche Forschungsgemeinschaft, Boppard1979
Booth C. Clinical research. Bynum WF, Porter R (eds). Companion encyclopedia of the history of medicine. London 1993: 205–229, hier 205.
Mahner M. Demarcating science from non-science. Kuipers T (ed). Handbook of the Philosophy of Science. General Philosophy of Science – Focal Issues. Amsterdam 2007: 515–575, hier 523ff.
Fisher RA. The design of experiments. 8. Aufl. New York 1971, hier 3 (auch: 1. Aufl. 1935, 4).
Martini P. Methodenlehre der therapeutisch-klinischen Forschung. 2. Aufl. Berlin 1947, hier 3 (Hervorhebungen durch die Autoren).
Martini P. Methodenlehre der therapeutisch-klinischen Forschung. 2. Aufl. Berlin 1947, hier 3.
Martini P. Methodenlehre der therapeutisch-klinischen Forschung. 2. Aufl. Berlin 1947, hier 2.
Martini P. Die Behandlung der Lungentuberkulose durch Medikamente und durch Impfung. Bericht über den 34. deutschen Krankenkassentag des Bundesverbandes der Ortskrankenkassen (= Deutscher Krankenkassentag Bd. 34). Berlin 1930: 69–78, hier 70.
Hofer HG. Der Arzt als therapeutischer Forscher. Paul Martini und die Verwissenschaftlichung der klinischen Medizin. Acta Historica Leopoldina 2019;74:41–59.
- Klinische Forschung und Ethik bei Paul Martini.Zeitschrift ärztliche Fortbildung Qualitätssicherung. 2003; 97: 675-679
Hofer HG. Kausalität, Evidenz und Subjektivität. Paul Martinis Methodenkritik der Psychosomatischen Medizin. NTM – Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 2021;29:387–416.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964 (Kopie im Besitz der Autoren).
Institute for Medical Humanities der Universität Bonn. Nachlass Paul Martini.
Gillies D. An action-related theory of causality. British Journal of the Philosophy of Science 2005;56:823–842, hier 827.
Oexle OG. Die Geschichtswissenschaft im Zeichen des Historismus. Historische Zeitschrift 1984;238:17–56, hier 17.
Martini P. Diskussion zum Referat von Scholz, B. Über die Grundlagen einer Enzymtherapie der Tuberkulose. I. Internationaler Kongress der Therapeutischen Union 1937. Bern 1938, hier 366.
Martini P. Veränderungen des zentralen und peripheren Pulses unter verschiedenen EinflÜssen. Diss. med. München 1917.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt II: 57.
Martini P. Selbstdarstellung: Paul Martini (*25.1.1889). Hippokrates 1961;32:647–649, hier 647.
Martini P. Selbstdarstellung: Paul Martini (*25.1.1889). Hippokrates 1961;32:647–649, hier 648.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt III: 15.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt III: 82.
Martini P. Vorwort zu therapeutischen Untersuchungen. Klinische Wochenschrift 1932;11:909-912, hier 909.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt III: 94 (Hervorhebung im Original).
Schott EF. Rezension von Martini, Paul: Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung. Berlin: Julius Springer 1932. Zeitschrift fÜr die gesamte physikalische Therapie 1932;43:84–85, hier 85.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt III: 72 ff.
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt III: 68.
- Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung.1. Aufl. hier Vorwort, Berlin1932
Martini P. Gedanken zu Oekonomie der Krankenbehandlung. Soziale Medizin 1931;4:426–432, hier 426 (Hervorhebungen im Original).
Wimmer W. „Wir haben fast immer etwas Neues“. Gesundheitswesen und Innovationen der Pharma-Industrie in Deutschland, 1880–1935. Berlin 1994.
Kessel N. Biographie als Disziplinentradition. Von der Idealisierung des Pharmakologen Wolfgang Heubner (1877–1957). Medizin, Gesellschaft, Geschichte 2008;27:133–160.
Schagen U. Von der Freiheit – und den Spielräumen – der Wissenschaft(ler) im Nationalsozialismus. Wolfgang Heubner und die Pharmakologie der Charité 1933 bis 1945. Schleiermacher S, Schagen U (eds). Die Charité im Dritten Reich. Paderborn 2008: 207–227.
- Geschichte einer Arzneimittelkommission. Ärztliche Mitteilungen. 1952; 37: 227-229
- Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: von den Anfängen bis zur Gegenwart.Köln. 2003;
Klemperer G. Ein deutsches Arzneimittelprüfungsamt. Therapie der Gegenwart 1920;61:377–379, hier: 378.
- Die Gemeinsame Arzneimittelkommission. Therapie der Gegenwart. 1923; 64: 295-296
Klemperer G, Zinn W, Reckzeh P, Schlockow A. Arzneiverordnungen der Deutschen Arzneimittelkommission. Berlin 1925.
Verband der Ärzte Deutschlands. Die sparsame Arzneiverordnungsweise in der Krankenkassenpraxis für das Reich. Leipzig 41925.
Richtlinien des Reichsausschusses für Ärzte und Krankenkassen für wirtschaftliche Arzneiverordnung, zitiert nach Schröder JM, Düppenbecker H, Müller-Oerlinghausen B, Scheler F. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Köln 2003, hier 33.
- Die Neuausgabe des Arzneiverordnungsbuchs der Deutschen Arzneimittelkommission.Deutsche Medizinische Wochenschrift. 1932; 58: 1771-1772
Martini P. Grundsätzliches und Methodisches zur therapeutisch-klinischen Forschung. Deutsche Medizinische Wochenschrift 1949;74:1349–1353, hier 1349.
- Sünde und Krankheit.Arzt und Christ. 1960; 6 (hier 71): 71-76
Martini P. Erinnerungen und Erfahrungen. Unveröffentlichtes Typoskript mit handschriftlichen Zusätzen 1964, hier Abschnitt III: 88.
- Der Versuch einer großen Integration. Paul Martini und der erste Nachkriegskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.NTM – Zeitschrift für die Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin. 2017; 25: 35-68
Martini P. Eröffnungsansprache des Vorsitzenden. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 1948;54:1–11, hier 1.
- Arzt und Kranker.Studium Generale. 1953; 6: 450-458
Martini P. Über die Ordnungen in der Medizin. Studium Generale 1953;6:167–174.
Martini P: Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung. 1. Aufl. Berlin 1932, hier 39.
Grosse-Brockhoff F. Paul Martini 25.I.1889 – 8. IX.1964. Deutsche Medizinische Wochenschrift 1964;89:2300–2303, hier 2300.
Martini P. Die Realerfahrung in der Therapie. Medizinische Klinik 1962;57:753–758, hier 755.
Martini P. Wege und Irrwege der therapeutischen Forschung. Deutsche Medizinische Wochenschrift 1940;66:841–845, hier 845.
Article info
Publication history
Identification
Copyright
User license
Creative Commons Attribution – NonCommercial – NoDerivs (CC BY-NC-ND 4.0) |
Permitted
For non-commercial purposes:
- Read, print & download
- Redistribute or republish the final article
- Text & data mine
- Translate the article (private use only, not for distribution)
- Reuse portions or extracts from the article in other works
Not Permitted
- Sell or re-use for commercial purposes
- Distribute translations or adaptations of the article
Elsevier's open access license policy