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Versorgungsforschung / Health Services Research| Volume 170, P21-28, May 2022

Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung

Open AccessPublished:May 23, 2022DOI:https://doi.org/10.1016/j.zefq.2022.02.004

      Zusammenfassung

      Hintergrund

      Der Nationale Aktionsplan zur Gesundheitskompetenz fordert eine nutzerfreundliche und gesundheitskompetente Entwicklung der Gesundheitsversorgung auf allen Ebenen. Während bislang vor allem die individuelle Perspektive auf Gesundheitskompetenz betrachtet wurde, wird das Augenmerk seit einiger Zeit verstärkt auf die organisationale Gesundheitskompetenz gerichtet. Diese lässt sich – entlang von Standards – in einzelne Handlungsfelder (u. a. Management/Unternehmenskultur, Kommunikation, Entwicklung von Materialien, Orientierung) der Einrichtung und deren Ebene (d. h. Einrichtung(sleitung), Mitarbeitende sowie Patient*innen/Bewohner*innen/Klient*innen und Angehörige) differenzieren. Es existieren bereits zahlreiche Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz für das Krankenhaus, dagegen weniger für andere Einrichtungen der (Gesundheits-)Versorgung, wie die (Alten-)Pflege. Der Beitrag verfolgt zwei Ziele: 1) Recherche und Sichtung von bestehenden Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. 2) sollen ausgewählte Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung differenziert nach den acht Handlungsfeldern und den drei Ebenen (Einrichtung, Mitarbeitende, Nutzende) dargestellt werden.

      Methode

      Zur Ermittlung von Maßnahmen und Interventionen, Techniken und Methoden (sog. „Tools“) zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz wurde auf Vorarbeiten zur Recherche von Tools Bezug genommen. Die recherchierten Tools wurden gesichtet, nach zuvor definierten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt und der Ebene Einrichtung, Mitarbeitende oder Patient*innen/Bewohner*innen/Klient*innen und deren Angehörige sowie den acht Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz zugeordnet.

      Ergebnisse

      Für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung konnten insgesamt N = 191 Tools ermittelt werden. Nach Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien wurden insgesamt n = 60 Tools ausgewählt, die sich nach den acht Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz und nach drei Ebenen differenzieren lassen. Teilweise konnten ausgewählte Tools mehreren Handlungsfeldern zugeordnet werden. Die meisten Tools (n = 37) ließen sich dem Handlungsfeld 5 „Gesundheitskompetente Kommunikation“ zuordnen, während für das Handlungsfeld 7 „Förderung der Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden“ (n = 4) die geringste Anzahl an Tools identifiziert werden konnte. Die Differenzierung nach Ebene verdeutlicht, dass für Mitarbeitende (n = 43) im Vergleich zu den Ebenen Einrichtung (n = 76) und Nutzende (n = 65) eine geringere Anzahl an Tools vorzufinden ist.

      Diskussion

      In der Gesamtschau zeigt sich, dass bereits einige Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz für das Krankenhaus vorliegen. Künftig bedarf es jedoch einer stärkeren Entwicklung und Erprobung von Tools für einzelne Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Die vornehmlich englischsprachigen Tools sind künftig für den deutschsprachigen Raum zu adaptieren und zu pilotieren.

      Schlussfolgerung

      Die Gestaltung von gesundheitskompetenten Lebenswelten stellt Anforderungen an die Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Künftig sind Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in den Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz und differenziert nach der Einrichtungs-, Mitarbeitenden- und Nutzenden-Ebene anzubieten und einzusetzen, damit langfristig die individuelle Gesundheitskompetenz aller Akteur*innen in den Einrichtungen adressiert werden kann.

      Abstract

      Background

      The National Action Plan to Improve Health Literacy calls for user-friendly and health-competent development of health care at all levels. After the first years of focusing on individual health literacy, the focus is increasingly on organizational health literacy. Organizational health literacy addresses different standards (e. g., management, communication, staff, users or patients) and levels in the organization (i.e., organizational, staff and user level). Numerous tools already exist to strengthen health literacy in hospitals. However, previous studies have rarely focused on a differentiated overview of tools to strengthen organizational health literacy by health literacy standards and differentiated by level of organization, staff and users. The article has two goals, one of which is to search for and review existing tools to strengthen organizational health literacy in health care institutions. In addition, selected tools for strengthening organizational health literacy for health care institutions, differentiated according to the eight fields of action and the three organizational levels (i.e., institution, staff, users), will be presented.

      Method

      A search was carried out to identify tools on strengthening health literacy in facilities of health care. All the tools identified were reviewed, selected according to previously defined inclusion and exclusion criteria and assigned to the level (institution, employees or patients/clients and their relatives) as well as the eight fields of action of organizational health literacy.

      Results

      We found a total of N = 191 tools for health care facilities. After taking into account the inclusion and exclusion criteria, a total of n = 60 tools were selected and differentiated according to the level and standard of organizational health literacy. Some of these tools could be assigned to more than one field of action. Most tools (n = 37) were found for Standard 5 “Health-competent communication users”, while the lowest number of tools were identified for Standard 7 “Promoting the health literacy of employees” (n = 4). Differentiation by level (i. e., organizational, staff, patients or clients) shows that there is a smaller number of tools for employees (n = 43) compared to the level of the organization (n = 76) or users (n = 65).

      Discussion

      Overall, the study shows that numerous tools already exist to strengthen organizational health literacy for hospitals, in particular, and for health care settings, in general. In the future, however, it will be necessary to develop and test tools for individual standards of health literate organizations in health care facilities. Further, internationally provided and tested tools have to be adapted and piloted for the German-speaking countries and health care settings in order to address the health literacy of staff, users and their relatives in a sustainable manner.

      Conclusion

      The development of health literate settings requires effort from health care organizations. Thus, tools for strengthening organizational health literacy should be provided and implemented by also focusing on the level of organization, staff and users so that the individual health literacy of users can be addressed and improved in the long-run.

      Schlüsselwörter

      Keywords

      Hintergrund

      Seit Veröffentlichung des Nationalen Aktionsplans zur Gesundheitskompetenz (NAP GK) in Deutschland im Jahr 2018 [
      • Schaeffer D.
      • Hurrelmann K.
      • Bauer U.
      • et al.
      Der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz.
      ] wird zunehmend gefordert, dass das Gesundheitswesen auf allen Ebenen nutzerfreundlich und gesundheitskompetent entwickelt werden soll, sodass bspw. Nutzende in ihrer Orientierungsfähigkeit unterstützt werden. Auch sollen negative Folgen durch Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen reduziert werden. Die Gesundheitskompetenz beschreibt das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit von Individuen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden, um Entscheidungen im alltäglichen Leben in Bezug auf die Gesundheitsversorgung, Krankheitsvorbeugung und Gesundheitsförderung zu treffen [
      • Sørensen K.
      • van den Broucke S.
      • Fullam J.
      • et al.
      Health literacy and public health: a systematic review and integration of definitions and models.
      ]. Studien verweisen darauf, dass ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen aufweist (54,3%) [
      • Schaeffer D.
      • Vogt D.
      • Berens E.-M.
      • et al.
      Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisbericht. Universität Bielefeld.
      ]. Neben den persönlichen Fähigkeiten (wie bspw. literale, kognitive, kritische und soziale Fähigkeiten) im Umgang mit Gesundheitsinformationen hat vor allem der strukturelle und organisationale Kontext Einfluss auf die individuelle Gesundheitskompetenz [
      • Pelikan J.M.
      • Dietscher C.
      Warum sollten und wie können Krankenhäuser ihre organisationale Gesundheitskompetenz verbessern?. (Why should and how can hospitals improve their organizational health literacy?.).
      ,
      • Schaefer C.
      • Bitzer E.M.
      • Dierks M.L.
      ]. Der strukturelle Kontext der Gesundheitskompetenz wird als organisationale Gesundheitskompetenz bezeichnet, wobei aktuell keine einheitliche Definition existiert [
      • Meggetto E.
      • Ward B.
      • Isaccs A.
      What's in a name? An overview of organisational health literacy terminology.
      ]. Den unterschiedlichen Begriffsbestimmungen gemein ist, dass unter der organisationalen Gesundheitskompetenz alle Bemühungen einer Gesundheitseinrichtung und deren Mitarbeitenden verstanden werden, die es allen Akteur*innen in der Einrichtung erleichtern, Gesundheitsinformationen zu nutzen. Weiterhin sollen Gesundheitsdienste so gestaltet werden, dass sie der individuellen Gesundheitskompetenz der Nutzenden zuträglich sind und auf die eigenen gesundheitlichen Belange angewendet werden können [
      • Pelikan J.M.
      • Dietscher C.
      Warum sollten und wie können Krankenhäuser ihre organisationale Gesundheitskompetenz verbessern?. (Why should and how can hospitals improve their organizational health literacy?.).
      ,
      • Rathmann K.
      • Vockert T.
      • Wetzel L.D.
      • et al.
      Organizational Health Literacy in Facilities for People with Disabilities: First Results of an Explorative Qualitative and Quantitative Study.
      ,
      • Rathmann K.
      • Lutz J.
      • Vockert T.
      • et al.
      Wie gesundheitskompetent sind Einrichtungen der Eingliederungs- und Behindertenhilfe? Ergebnisse der GeKoBa-Studie zum Ausmaß der organisationalen Gesundheitskompetenz.
      ,
      • Schaefer C.
      • Bitzer E.M.
      • Dierks M.L.
      ]. Bei allen Bemühungen sollen vor allem Menschen mit eingeschränkten kognitiven oder sprachlichen Fähigkeiten sowie Menschen mit Schwierigkeiten im Umgang mit gesundheitsbezogenen Informationen berücksichtigt werden. Die organisationale Gesundheitskompetenz kann, je nach Konzept, in acht bis zehn Standards differenziert werden [
      • Brach C.
      • Keller D.
      • Hernandez L.
      • et al.
      ,
      • Pelikan J.M.
      • Ganahl K.
      • Röthlin F.
      Gesundheitskompetenz verbessern.
      ,

      Working Group HPH & HLO (2019) International Self-Assessment Tool Organizational Health Literacy (Responsiveness) for Hospitals - SAT-OHL-Hos-v1.0-EN-international, Wien.

      ]. Da in der Pflege die sog. „Pflegestandards“ verwendet werden, wird im Folgenden der Begriff „Handlungsfeld“ anstelle der Bezeichnung „Standards“ Verwendung finden.
      In Anlehnung an die „International Self-Assessment Tools“ der organisationalen Gesundheitskompetenz [
      • Brach C.
      • Keller D.
      • Hernandez L.
      • et al.
      ,
      • Pelikan J.M.
      • Ganahl K.
      • Röthlin F.
      Gesundheitskompetenz verbessern.
      ,

      Working Group HPH & HLO (2019) International Self-Assessment Tool Organizational Health Literacy (Responsiveness) for Hospitals - SAT-OHL-Hos-v1.0-EN-international, Wien.

      ] erfolgt die Entwicklung und Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz entlang von acht Handlungsfeldern (Abbildung 1), wobei verschiedene Akteur*innen, d. h. Leitungs- und Fachpersonal bzw. Mitarbeitende, Nutzende (Patient*innen, Klient*innen, Bewohner*innen und Angehörige) zur Förderung der Gesundheitskompetenz adressiert werden [

      Working Group HPH & HLO (2019) International Self-Assessment Tool Organizational Health Literacy (Responsiveness) for Hospitals - SAT-OHL-Hos-v1.0-EN-international, Wien.

      ]:
      Figure thumbnail gr1
      Abbildung 1Acht Standards bzw. Handlungsfelder der „International Self-Assessment Tools“ für organisationale Gesundheitskompetenz, in Anlehnung an
      [

      Working Group HPH & HLO (2019) International Self-Assessment Tool Organizational Health Literacy (Responsiveness) for Hospitals - SAT-OHL-Hos-v1.0-EN-international, Wien.

      ]
      .
      Um zur Förderung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung beizutragen, liegen bereits Konzepte, Methoden und (Gesprächs-)Techniken (sog. Tools) in Form von Anleitungen, Handreichungen, Informationsmaterialien und Checklisten vor. Diese wurden u. a. als Interventionen in der bestehenden Literatur aufgeführt und fanden vielfach Anwendung in der Praxis.
      Für das Krankenhaus sind bereits einige „Tools“ zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz vorhanden und im deutschsprachigen Raum nutzbar [
      • Rudd R.
      • Anderson J.E.
      ,
      • Schmidt-Kaehler S.
      • Vogt D.
      • Berens E.M.
      • et al.
      Gesundheitskompetenz: Verständlich informieren und beraten.
      ,
      • Zanobini P.
      • Lorini C.
      • Baldasseroni A.
      • et al.
      A Scoping Review on How to Make Hospitals health Literate Healthcare Organizations.
      ]. Diese Tools wurden bislang nicht nach den acht Handlungsfeldern einer gesundheitskompetenten Einrichtung und ihren jeweiligen Ebenen (d. h. Einrichtung, Mitarbeitende, Nutzende) differenziert. Eine solche Einteilung ermöglicht es, eine übersichtliche Darstellung und Orientierung als Grundlage der im NAP GK geforderten nutzerfreundlichen und gesundheitskompetenten Entwicklung von Einrichtungen auf allen Ebenen sowie für alle Akteur*innen bzw. Nutzendengruppen auf den Weg zu bringen. Durch geeignete Tools ist es hierdurch möglich, eine zielgerichtete, nutzenden- und bedarfsspezifische Förderung der Gesundheitskompetenz in den Einrichtungen zu ermöglichen. Der Beitrag verfolgt zwei Ziele:
      • 1)
        Recherche und Sichtung bestehender Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, sowie
      • 2)
        Darstellung ausgewählter Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, differenziert nach den acht Handlungsfeldern und den verschiedenen Ebenen.
      Die systematische Aufarbeitung von Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz und somit der vorliegende Beitrag sind eingebettet in das Projekt „Entwicklung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (EwiKo)“ – ein Kooperationsprojekt der AOK PLUS und der Hochschule Fulda (Laufzeit: 2020-2022). Übergeordnetes Projektziel ist es, die Gesundheitskompetenz zu stärken, indem bedarfsbezogene einrichtungsspezifische Materialien und Tools (d. h. Toolboxen bzw. Handreichungen, Praxisleitfäden zur Anwendung, Checklisten, Vorlagen, etc.) pilotiert und evaluiert werden, um zur Entwicklung und Förderung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (d. h. Krankenhäuser, Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe) beizutragen.

      Methode

      Für den vorliegenden Beitrag wurde auf bereits existierende Arbeiten zurückgegriffen, die sog. Tools zur Stärkung der (organisationalen) Gesundheitskompetenz bereitstellen. In einem systematischen Review [
      • Zanobini P.
      • Lorini C.
      • Baldasseroni A.
      • et al.
      A Scoping Review on How to Make Hospitals health Literate Healthcare Organizations.
      ], vier Handreichungen zur Gesundheitskompetenz [
      • Kolpatzik K.
      Gesundheitskompetenz im Fokus.
      ,
      • Kraus-Füreder H.
      • Soffried J.
      • Holler P.
      ,
      • Rudd R.
      • Anderson J.E.
      ,
      • Schmidt-Kaehler S.
      • Vogt D.
      • Berens E.M.
      • et al.
      Gesundheitskompetenz: Verständlich informieren und beraten.
      ] und in weiteren per Handrecherche ermittelten Beiträgen zur Gesundheitskompetenz (bspw. auf Internetseiten, graue Literatur; siehe Anhang A: Tabelle A2 „Anzahl und Quellen der ausgewählten Tools“) wurden die Tools zur Stärkung der (organisationalen) Gesundheitskompetenz ausgewählt. Diese Handreichungen und Übersichtsarbeiten wurden für die Sichtung herangezogen, um systematisch Tools zur Stärkung der (organisationalen) Gesundheitskompetenz zu sammeln und um diese nach den Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz und Ebenen zu differenzieren. Alle recherchierten Tools wurden gesichtet und nach zuvor definierten Ein- und Ausschlusskriterien (Tabelle 1) für eine differenzierte Zuordnung auf der jeweiligen Ebene (d. h. Einrichtung, Mitarbeitende oder Nutzende, d. h. Patient*innen/Bewohner*innen/ Klient*innen und deren Angehörige) und nach den acht Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz ausgewählt. Eingeschlossen wurden Tools (d. h. Interventionen, Maßnahmen, Techniken und Methoden), die die Gesundheitskompetenz aller Akteur*innen bzw. Nutzenden (d. h. auf Ebene der Mitarbeitenden, Patient*innen, Bewohner*innen, Klient*innen oder deren Angehörigen) in der Einrichtung beim Umgang mit Gesundheitsinformationen und -themen in einem der acht Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz adressieren. Die ausgewählten Tools für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung wurden anschließend den einzelnen Handlungsfeldern sowie Ebenen zugeordnet.
      Tabelle 1Ein- und Ausschlusskriterien zur Auswahl der Tools zur Stärkung der (organisationalen) Gesundheitskompetenz.
      Einschlusskriterien
      • Ziel: die Gesundheitskompetenz aller Akteur*innen bzw. Nutzenden (d. h. von Mitarbeitenden, Patient*innen, Bewohner*innen, Klient*innen oder deren Angehörigen) in den Einrichtungen beim Umgang mit Gesundheitsinformationen und -themen in einem der acht Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz ist adressiert
      • Zielgruppe: Fachpersonal, Patient*innen, Bewohner*innen, Klient*innen, Menschen mit Behinderung, Angehörige
      • Zuordnung zu mindestens einem der acht Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz möglich
      Ausschlusskriterien
      • Erhebungsinstrumente zur Messung der Gesundheitskompetenz
      • (Informations- bzw. Gesundheits-)Websites (u. a. zu Gesundheitsinformationen)
      • nicht auf Deutsch oder Englisch
      • ≤ 18-Jährige
      • keine Verfügbarkeit der Volltexte

      Ergebnisse

      Insgesamt wurden im Rahmen der systematischen Recherche N = 191 Tools identifiziert. Nach Ausschluss von Duplikaten erfüllten n = 60 Tools die Einschlusskriterien und wurden für die inhaltliche Sichtung herangezogen. Die Vorgehensweise zur Ermittlung der Tools findet sich im Anhang (siehe Anhang A: Abbildung A2 „Flussdiagramm“).

      Quantitative Zuordnung der Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz zu den Handlungsfeldern und Ebenen auf Basis des International Self-Assessment-Tools

      Tabelle 2 stellt die Anzahl der ermittelten Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, differenziert nach den acht Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz und Ebene der Einrichtung, Mitarbeitenden bzw. Fachpersonal und Nutzer*innen bzw. Klient*innen, dar. Da sich einige Tools nicht ausschließlich einem Handlungsfeld und einer Ebene zuordnen ließen, sind in Tabelle 2 Mehrfachnennungen von Tools zu unterschiedlichen Handlungsfeldern und Ebenen möglich.
      Tabelle 2Quantifizierung der Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, differenziert nach Handlungsfeld und Ebene.
      HandlungsfeldEbeneAnzahl Tools
      Einrichtung9
      Handlungsfeld 1:Mitarbeitende2
      Leitbild/EinrichtungskulturNutzende-
      Einrichtung9
      Handlungsfeld 2:Mitarbeitende-
      Entwicklung von Dokumenten, Materialien und DienstleistungenNutzende-
      Einrichtung6
      Handlungsfeld 3:Mitarbeitende11
      Schulung der MitarbeitendenNutzende-
      Einrichtung6
      Handlungsfeld 4:Mitarbeitende-
      OrientierungNutzende1
      Einrichtung32
      Standard 5:Mitarbeitende18
      KommunikationNutzende3
      Einrichtung5
      Handlungsfeld 6:Mitarbeitende-
      Gesundheitskompetenz der NutzendenNutzende22
      Einrichtung1
      Handlungsfeld 7:Mitarbeitende3
      Gesundheitskompetenz der MitarbeitendenNutzende-
      Einrichtung2
      Handlungsfeld 8:Mitarbeitende-
      Gesundheitskompetenz der BevölkerungNutzende8
      Anmerkung: Mehrfachnennungen innerhalb der Tabelle aufgrund mehrfacher Zuordnung der Tools zu unterschiedlichen Handlungsfeldern und Ebenen. Daher ist eine Summenbildung der Tools pro Ebene und Gesamtanzahl nicht möglich. Mitarbeitende: Leitungs- und Fachpersonal. Nutzende: Patient*innen/Bewohner*innen/Klient*innen und deren Angehörige.
      Die meisten Tools adressieren die Einrichtungsebene, bei den Handlungsfeldern wird überwiegend auf Handlungsfeld 5 („Kommunikation“) verwiesen. Die Differenzierung nach der Ebene (d. h. Einrichtung, Mitarbeitende, Nutzende) verdeutlicht, dass für Mitarbeitende (n = 43) im Vergleich zu den Ebenen der Einrichtung (n = 76) und der Nutzenden (n = 65) eine deutlich geringere Anzahl an Tools vorzufinden ist.

      Qualitative Auswertung exemplarischer Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz

      In Tabelle A1 (Anhang A) findet sich pro Handlungsfeld und Ebene eine Auswahl an Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. Im Folgenden werden exemplarische Tools dargestellt, die in ihrem jeweiligen Handlungsfeld die meisten der o. g. Kriterien erfüllen. Die Auswahl der Tools erfolgte anhand folgender Kriterien:
      • Häufigkeit der Nennungen in gesichteten Handreichungen und Reviews (d. h. häufig genannte Tools),
      • Anwendung oder Evaluation der Tools (d. h. in der Praxis erprobte und nach Möglichkeit bereits evaluierte Tools),
      • gute Möglichkeit der Übertragbarkeit auf den deutschsprachigen Raum (ggf. durch Anpassungen des Tools, d. h. Tools, die bspw. durch Übersetzungen von Bestandteilen und Unterlagen leicht angepasst werden können),
      • eine hohe Anwenderfreundlichkeit (z. B. durch praxisnahe Materialien zur Umsetzung des Tools) und
      • eine Anwendbarkeit des Tools ist in der stationären Versorgung von Krankenhaus und Pflege möglich (ggf. durch Anpassungen des Tools).
      „Leitbild und Einrichtungskultur: Verankerung der Gesundheitskompetenz in allen Bereichen der Einrichtung“ (Handlungsfeld 1): Mit dem Tool „Die verdeckte Testperson“ („Mystery Patient“) [

      SPLENDID RESEARCH GmbH (o. J.) Mystery patient. http://www.mysterypanel.de/mystery-patient.html. Accessed 17 Dec 2020.

      ] können in Einrichtungen durch eine sog. verdeckte Testperson Hinweise zur Qualität von Dienstleistungen gesammelt und basierend darauf, Optimierungen von Prozessen und Abläufen vorgenommen werden. Die verdeckte Testperson bewertet anhand festgelegter Qualitätskriterien eine Dienstleistung.
      „Entwicklung von Dokumenten, Materialien und Dienstleistungen unter Einbezug der Nutzenden“ (Handlungsfeld 2): Die Tools in Handlungsfeld 2 empfehlen zunächst die Etablierung einer Arbeitsgruppe zur partizipativen Entwicklung von Informationsmaterialien mit den Nutzenden. Anschließend werden gemeinsam Schlüsselthemen identifiziert, Materialien entwickelt und durch die Nutzenden angewendet und erprobt [
      • Kraus-Füreder H.
      • Soffried J.
      • Holler P.
      ,
      • Seligman H.K.
      • Wallace A.S.
      • DeWalt D.A.
      • et al.
      Facilitating Behavior Change with Low-literacy Patient Education Materials.
      ].
      „Schulung der Mitarbeitenden im Bereich Gesundheitskompetenz“ (Handlungsfeld 3): HeLEvi ist ein Tool zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Führungskräften („Promoting the health literacy of managers (HeLEvi)“) [

      Projekt HeLEvi (2018) Ergebnisse einer randomisierten---kontrollierten Studie. HeLEvi Factsheet 3. www.imvr.de/index.php?page = HeLEvi. Accessed 17 Dec 2020.

      ]. Dieses evidenzbasierte Schulungsprogramm beginnt im ersten Modul mit der Vermittlung von Wissen zur (psychischen) Gesundheit. Das zweite Modul vertieft die Selbstwahrnehmung sowie Selbstregulation, auf deren Basis ein Handlungsplan erarbeitet wird. Die Umsetzung und Übertragung des Gelernten auf das Team der Führungskraft folgt im dritten Modul. Auch wenn im Rahmen der Evaluation keine signifikante Veränderung der Gesundheitskompetenz der Führungskräfte aufgezeigt werden konnte, bewerten die Teilnehmenden die Beschäftigung mit dem Thema „Eigene Gesundheit“ positiv und empfanden die Hinweise zur Einbindung gesundheitsförderlicher Maßnahmen in den oft stressigen Tagesablauf als besonders hilfreich [

      Projekt HeLEvi (2018) Ergebnisse einer randomisierten---kontrollierten Studie. HeLEvi Factsheet 3. www.imvr.de/index.php?page = HeLEvi. Accessed 17 Dec 2020.

      ].
      „Einfache Orientierung und leichter Zugang zu Angeboten, Dokumenten und Materialen“ (Handlungsfeld 4): Um Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit und Orientierung innerhalb von Einrichtungen der Gesundheitsversorgung aufzudecken, erweist sich das „Walking Interview“ (dt. „Rundgang-Gespräch“) [
      • Rudd R.
      The Health Literacy Environment Activity Packet. First Impression & A Walking Interview.
      ] als hilfreich. Zunächst wird eine möglichst neutrale Testperson bestimmt (bspw. ein/e neue/r Mitarbeiter*in). Gemeinsam mit einer einrichtungserfahrenen Person findet eine Begehung der wichtigsten Bereiche der Einrichtung statt. Anhand zuvor festgelegter spezifischer Fragen zur Orientierung in der Einrichtung findet ein Dialog zwischen der Test- und Begleitperson statt. Dieser Dialog wird von der Begleitperson dokumentiert und anschließend in die Verbesserung einbezogen (z. B. Beschilderung und Orientierungshilfen).
      „Gesundheitskompetente Kommunikation “ (Handlungsfeld 5): Zur gesundheitskompetenten Kommunikation kann das Tool „Red Flags“ („Erkennen von Warnsignalen“) eingesetzt werden [
      • Kraus-Füreder H.
      • Soffried J.
      • Holler P.
      ]. Dabei geht es um das Erkennen von Warnsignalen, die auf Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen bei dem/der Nutzer*in hindeuten. Beispiele hierfür können sein: Schwierigkeiten bei der Erklärung von Symptomen, Vermeiden von Leseaufgaben mit Hilfe von Ausreden (bspw. „Ich habe meine Brille vergessen“), nicht korrektes oder lückenhaftes Ausfüllen von Formularen, Wahrnehmen von Terminen zur falschen Zeit, Angehörige lesen bzw. füllen Formulare aus, Unwissenheit über Medikamenteneinnahme, unangemessenes Verhalten (bspw. starke Verärgerung, Herumalbern), seltenes Fragenstellen im Kontakt mit dem (medizinischen) Fachpersonal. Zur Umsetzung von “Red flags” bedarf es einer Schulung der Mitarbeitenden, um Warnsignale für eine geringe Gesundheitskompetenz der Nutzenden zu erkennen. Geschulte und für die Warnsignale sensibilisierte Mitarbeitende sind in der Lage, Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen zu erkennen und die Kommunikation individuell an den/die Klient*in auszurichten [
      • Osborne H.
      Health literacy from A to Z. Practical Ways to Communicate Your Health Message. Jones & Bartlett Learning.
      ].
      „Förderung der Gesundheitskompetenz der Nutzenden“ (Handlungsfeld 6): Zur Unterstützung der Gesundheitskompetenz der Nutzenden, insbesondere der Kommunikation mit medizinischem Fachpersonal, dienen Tools wie „Ask Me Three“ („Zu drei Fragen ermutigen“) [

      Institute for Healthcare Improvement (o. J.) Ask Me 3: Good Questions for Your Good Health. http://www.ihi.org/resources/Pages/Tools/Ask-Me-3-Good-Questions-for-Your-Good-Health.aspx. Accessed 17 Dec 2020.

      ] und „Questions are the answer“ („Fragen sind die Antwort“) [

      U.S. Department of Health and Human Services (o. J.) Questions are the Answer. www.ahrq.gov/patients-consumers/patient-involvement/ask-your-doctor/. Accessed 17 Dec 2020.

      ]. Mit gezielten Nachfragen erhalten die Nutzenden Informationen zu ihrem Gesundheitszustand, ihrer Erkrankung oder Therapiemöglichkeiten. Einrichtungen können den Nutzenden Handzettel/Flyer mit den entsprechenden Fragen zur Vorbereitung eines Termins mit medizinischem Fachpersonal zur Verfügung stellen.
      „Förderung der Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden“ (Handlungsfeld 7): Ein Tool zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden stellt das Resilienz-Training RESIST dar, das über sechs Wochen durchgeführt wird und auf die Stärkung von Resilienzfaktoren abzielt []. In vier Schritten werden individuelle Ressourcen identifiziert, ein persönliches Resilienz-Modell sowie ein Plan zur Bewältigung von Herausforderungen entwickelt und erprobt. Darüber hinaus wird der Umgang mit Gesundheitsinformationen für die eigenen Belange geschult (z. B. Finden von Informationen zur psychischen Gesundheit). Einrichtungen der Gesundheitsversorgung können RESIST ihren Mitarbeitenden als regelmäßiges Schulungsprogramm zur Verfügung stellen und so die individuelle Gesundheitskompetenz und den Umgang mit Informationen für die eigene psychische Gesundheit stärken.
      Ein weiteres Tool, vornehmlich für die stationäre sowie ambulante Pflegedienste und Krankenhäuser, stellt die „AOK Pflegemediathek“ [

      AOK (o. J.) Pflegemediathek. https://pflegemediathek.de/de/. Accessed 17 Dec 2020.

      ] dar. Es handelt sich um ein Tool zur Planung und Gestaltung von Schulungsmaßnahmen für Mitarbeitende. Die Module wurden von Expert*innen nach Praxisbedürfnissen entwickelt und können von den Mitarbeitenden einzeln oder in Kombination mit weiteren Modulen als multimedial aufbereitete Schulungs- und Selbstlerneinheiten eingesetzt werden [

      AOK (o. J.) Pflegemediathek. https://pflegemediathek.de/de/. Accessed 17 Dec 2020.

      ].
      „Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung“ (Handlungsfeld 8): Um zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung beizutragen eignen sich sog. „Patienten-Informations-Zentren (PIZ)“. Nutzende erhalten dort Auskünfte über Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, über aktuelle Veranstaltungen, Kurse und Beratungsangebote in ihrer Nähe [

      Klinikum Bielefeld (o. J.) Patienten-Informations-Zentrum. https://www.klinikumbielefeld.de/beratung-und-unterstuetzung.html. Accessed 17 Dec 2020.

      ]. Ein solches Zentrum ist auch in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung wünschenswert und mittlerweile bereits an vielen Orten oder „Gesundheitsregionen“ in Deutschland vorzufinden.

      Diskussion

      Ziel des Beitrags war es, 1) Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung zu ermitteln, zu sichten und zu systematisieren. Weiterhin hatte der Beitrag zum Ziel, 2) ausgewählte Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, differenziert nach den acht Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz und differenziert nach Ebene (d. h. Ebene der Einrichtung, Mitarbeitenden und Nutzenden) darzustellen.
      Im Bereich „Leitbild und Einrichtungskultur“ (Handlungsfeld 1) sind bereits vereinzelt Tools für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (insbesondere Krankenhaus) vorhanden, die zur Verankerung der Gesundheitskompetenz in allen Bereichen der Einrichtung beitragen sollen. Insbesondere die Rolle des Leitungspersonals ist maßgeblich für die erfolgreiche Umsetzung der Gesundheitskompetenz und die gesundheitskompetente Führung der Mitarbeitenden [
      • Farmanova E.
      • Bonneville L.
      • Bouchard L.
      Organizational Health Literacy: Review of Theories, Frameworks Guides, and Implementation Issues.
      ]. In Abgrenzung zu Maßnahmen der „betrieblichen Gesundheitsförderung“ und des „betrieblichen Gesundheitsmanagements“ ist die organisationale Gesundheitskompetenz als solches in bestehende Organisationsstrukturen und auf allen Ebenen zu integrieren. Zur Verankerung der Gesundheitskompetenz braucht es künftig Schulungen des (Führungs-)Personals und Maßnahmen zur Entwicklung der Unternehmens- bzw. Einrichtungskultur im Sinne der Organisationsentwicklung und im Rahmen des Qualitätsmanagements. Andernfalls bleibt zu vermuten, dass die organisationale Gesundheitskompetenz als Einzelmaßnahme oder unter Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung angeboten und subsumiert wird.
      Im Bereich „Entwicklung von Dokumenten, Materialien und Dienstleistungen unter Einbezug der Nutzenden“ (Handlungsfeld 2) existieren bislang nur wenige Tools. Hierbei ist insbesondere die partizipative Gestaltung der Materialien und Dienstleistungen [
      • Kraus-Füreder H.
      • Soffried J.
      • Holler P.
      ,
      • Seligman H.K.
      • Wallace A.S.
      • DeWalt D.A.
      • et al.
      Facilitating Behavior Change with Low-literacy Patient Education Materials.
      ] mittels Leitfäden zur barrierefreien Gestaltung entsprechender Materialien und Dienstleistungen zu berücksichtigen. Die partizipative Vorgehensweise bezieht sich u. a. auf die gemeinsame Entwicklung von Gesundheitsinformationen von Mitarbeitenden und Menschen in vulnerablen Lebenslagen (u. a. Beeinträchtigung) sowie auf Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. Innerhalb der bisherigen Leitfäden fehlt es jedoch an spezifischen Tools, die den Einrichtungen an die Hand gegeben werden können, um die Zielgruppe bedarfsgerecht in die Gestaltung von Materialien partizipativ einzubeziehen. Die Tools sollten an die lebensweltlichen und soziokulturellen Bedingungen der Nutzenden angepasst werden [
      • Burtscher R.
      • Grimmer A.
      • Sappok T.
      Einfach Sprechen über Gesundheit und Krankheit. Medizinische Aufklärungsbögen in Leichter Sprache. Hogrefe Verlag.
      ] und unter Verwendung visueller Materialen (u. a. Piktogramme, Bildkarten, Fotos) zum Einsatz kommen.
      Tools zur „Schulung der Mitarbeitenden im Bereich Gesundheitskompetenz“ (Handlungsfeld 3) liegen bisher vornehmlich für die Gesundheitsversorgung im Bereich Krankenhaus vor. Für medizinisches und heilpädagogisches Fachpersonal gilt der Einsatz gesundheitskompetenter Kommunikation sowie gesundheitskompetentes und aktives Zuhören zu einer wichtigen Kompetenz, um eine am Nutzenden orientierte Pflege und Betreuung zu gewährleisten. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten des Fachpersonals sind daher zum Gegenstand regelmäßiger Schulungen und Weiterbildungen zu machen [
      • Pelikan J.M.
      • Dietscher C.
      Warum sollten und wie können Krankenhäuser ihre organisationale Gesundheitskompetenz verbessern?. (Why should and how can hospitals improve their organizational health literacy?.).
      ]. Im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung sollten Mitarbeitende dahingehend geschult werden, ihre Rolle als Mediatoren einzunehmen [
      • Sandjojo J.
      • Zedlitz A.M.E.E.
      • Gebhardt W.A.
      • et al.
      Training staff to promote self-management in people with intellectual disabilities.
      ]. Hierdurch können Klient*innen bei der eigenständigen Lösung von (gesundheitsbezogenen) Problemen gestärkt und unterstützt werden – sofern dies aufgrund der individuellen Ausgangslage möglich ist – und damit in der langfristigen Perspektive deren Gesundheitskompetenz fördern.
      Eine „einfache Orientierung und leichter Zugang zu Angeboten, Dokumenten und Materialen“ (Handlungsfeld 4) stellt ein bisher vernachlässigtes Handlungsfeld der organisationalen Gesundheitskompetenz in Deutschland dar [
      • Rathmann K.
      • Vockert T.
      • Wetzel L.D.
      • et al.
      Organizational Health Literacy in Facilities for People with Disabilities: First Results of an Explorative Qualitative and Quantitative Study.
      ]. Gerade die Orientierung zur und innerhalb der Einrichtung sollte so gestaltet sein, dass sie für alle – vor allem externe – Nutzenden einen einfachen Zugang bietet. Dies kann durch Orientierungshilfen in Form von (Info-)Materialien (z. B. Handzettel, Übersichtskarten) oder Orientierungstafeln, -anzeigen und -schaltern (inklusive audio-visueller Hilfsmittel und Unterstützter Kommunikation für Klient*innen und Besucher*innen mit Beeinträchtigung) zur einfacheren Orientierung auf dem Weg zur und innerhalb der Einrichtung (Orientierungshilfen) gelingen.
      Für die „gesundheitskompetente Kommunikation“ (Handlungsfeld 5) sind bereits einige Tools – insbesondere auf Ebene der Einrichtungen und der Mitarbeitenden – vorzufinden. Die Kommunikation mit Nutzenden der Einrichtung stellt ein zentrales Anwendungsfeld der Gesundheitsversorgung dar und trägt bei erfolgreicher Anwendung zu einer Verringerung der Rate an Fehldiagnosen, Problemen bei der Behandlung von Krankheiten bzw. dem Auftreten von Folgeerkrankungen bei und unterstützt die Koordination von bspw. Besuchen bei ärztlichem Personal [
      • Pelikan J.M.
      • Ganahl K.
      • Röthlin F.
      Gesundheitskompetenz verbessern.
      ].
      Zur „Förderung der Gesundheitskompetenz von Nutzenden“ (Handlungsfeld 6) finden sich einige Tools – insbesondere auf individueller Ebene der Nutzenden in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Nutzende sollten beim Verstehen, Beurteilen und Anwenden der (gesundheitsbezogenen) Informationen unterstützt werden. (Digitale) Informationsportale und Apps, wie bspw. MedBusters [

      Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2019) MedBusters. http://www.medbusters.com/. Accessed 17 Dec 2020.

      ], fassen evidenzbasierte Informationen zur Gesundheit für Nutzende zusammen. Die Anwendung in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung beschränkt sich jedoch auf die Empfehlung entsprechender Informationsportale und Apps. Um die Nutzenden aktiv im Umgang mit Gesundheitsinformationen zu unterstützen, sind Tools notwendig, um neues Wissen in vorhandenes Wissen zu integrieren, auf die eigene Gesundheit zu übertragen und in konkretes Handlungswissen zu überführen [
      • Schaeffer D.
      • Vogt D.
      • Berens E.-M.
      • et al.
      Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisbericht. Universität Bielefeld.
      ].
      Zur „Förderung der Gesundheitskompetenz von Mitarbeitenden“ (Handlungsfeld 7) konnte eine vergleichsweise geringe Anzahl an Tools ermittelt werden. Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für das Thema Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und eine kompetente Kommunikation sind essenziell in der Interaktion mit Nutzenden, insbesondere dann, wenn diese Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen aufweisen. Die geringe Anzahl an ermittelten Tools zur Förderung der Gesundheitskompetenz bei Mitarbeitenden kann möglicherweise darauf zurückzuführen sein, dass bisherige Maßnahmen in diesem Bereich häufig mit der betrieblichen Gesundheitsförderung gleichgesetzt werden. In diesen Maßnahmen steht jedoch nicht das Konzept der Gesundheitskompetenz (im engeren Sinne das Finden, Verstehen und Anwenden von Gesundheitsinformationen) für die eigenen gesundheitlichen Belange im Fokus, sondern die Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden allgemein.
      Für das Handlungsfeld „Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung“ (Handlungsfeld 8) konnten nur wenige Tools identifiziert werden. Der niedrigschwellige Zugang zu (gesundheitsbezogenen) Informationen und Unterstützung beim Zugang sind geeignet, um Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen zu minimieren [
      • Schaeffer D.
      • Vogt D.
      • Berens E.-M.
      • et al.
      Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisbericht. Universität Bielefeld.
      ]. So können Einrichtungen mit der Implementierung einer Patientenuniversität [

      Medizinische Hochschule Hannover (o. J.) Patientenuniversität. www.patienten-universitaet.de. Accessed 17 Dec 2020.

      ] oder eines Patienten-Informations-Zentrums [

      Klinikum Bielefeld (o. J.) Patienten-Informations-Zentrum. https://www.klinikumbielefeld.de/beratung-und-unterstuetzung.html. Accessed 17 Dec 2020.

      ] zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der lokalen Bevölkerung beitragen.
      In dem vorliegenden Beitrag konnte verdeutlicht werden, dass bereits zahlreiche Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz – insbesondere im internationalen Raum – vorliegen und überwiegend im Krankenhaus Anwendung finden. Bei einer Betrachtung einzelner Handlungsfelder zeigen sich jedoch nach wie vor deutliche Bedarfe zur Entwicklung von Tools für eine einfache Orientierung und einen leichten Zugang zu (gesundheitsbezogenen) Informationen sowie zur Förderung der individuellen Gesundheitskompetenz von Mitarbeitenden (Handlungsfeld 4 und 7). Einige Tools existieren bisher vornehmlich in Englisch und sollten somit auf den deutschsprachigen Kontext angepasst werden.
      Obgleich die im Beitrag präsentierten Tools Anwendung in der Praxis finden, wurden nur wenige dieser Tools hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zur Stärkung der (organisationalen) Gesundheitskompetenz evaluiert [,
      • Beauchamp A.
      • Batterham R.W.
      • Dodson S.
      • et al.
      Systematic development and implementation of interventions to OPtimise Health Literacy and Access (Ophelia).
      ,

      Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2019) MedBusters. http://www.medbusters.com/. Accessed 17 Dec 2020.

      ,

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      Medizinische Hochschule Hannover (o. J.) Patientenuniversität. www.patienten-universitaet.de. Accessed 17 Dec 2020.

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      Styria vitalis (o. J.) Gesundheit für die Steiermark. In Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen, Gemeinden und Betrieben stärken wir, was uns gesund hält. www.styriavitalis.at/gesundheitskompetenz/. Accessed 17 Dec 2020.

      ,

      Was hab ich? gGmbH (o. J.) Was hab’ ich? https://washabich.de. Accessed 17 Dec 2020.

      ]. Künftig sollten Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz auf ihre Übertragbarkeit in andere (Versorgungs-) Settings überprüft, an das entsprechende Setting und deren Nutzende angepasst und nach vorhergehender Pilotierung und Evaluation flächendeckend disseminiert werden. Insgesamt bedarf es einer Stärkung der Gesundheitskompetenz, die sich auf die spezifischen Bedarfe der jeweiligen Nutzendengruppen bezieht. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass bspw. die Übersetzung von gesundheitsbezogenen Informationen in Leichte Sprache, der Einbezug und die Partizipation von sowie die Schulung des Betreuungs- und (medizinischen) Fachpersonals notwendig sind [
      • Rathmann K.
      • Nellen C.
      Gesundheitskompetenz von Menschen mit Behinderung.
      ].
      Gesundheitskompetenz hat neben seiner allgemeinen Bedeutung auch deutliche Schnittstellen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Daher erscheint die gemeinsame Betrachtung und Förderung sinnvoll, um Synergieeffekte zu stärken. Gerade vor dem Hintergrund der Umsetzung aktueller Gesetzgebungen in der Pflege (PSG I–III, PpSG, PrävG) und dem Leitfaden Prävention (§20 SGB V) werden Maßnahmen relevant, die diese Synergien zwischen Prävention, (betrieblichen) Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz aufgreifen, um in den entsprechenden Lebenswelten einen Beitrag zur gesundheitsfördernden und gesundheitskompetenten Einrichtungen – unter Berücksichtigung aller Ebenen – zu leisten. Im „Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ werden „adressatengerechte Strategien“ aufgezeigt [
      • Schaeffer D.
      • Vogt D.
      • Berens E.-M.
      • et al.
      Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisbericht. Universität Bielefeld.
      ], die die Nutzerfreundlichkeit und die Sensibilisierung des Fachpersonals in den verschiedenen Lebenswelten der (Gesundheits-)Versorgung betonen. Insbesondere für Bevölkerungsgruppen in vulnerablen Lebenslagen (wie bspw. Menschen mit Beeinträchtigung, chronische Erkrankung) spielen die Rahmenbedingungen der Einrichtung eine wichtige Rolle, um durch die Gestaltung von gesundheitskompetenten Lebenswelten diesen Adressatenkreis zu erreichen. Indem auf allen Ebenen und Organisationseinheiten der Einrichtung gezielte Maßnahmen in den entsprechenden Handlungsfeldern umgesetzt werden, kann die Gesundheitskompetenz der Nutzenden adressiert werden.

      Stärken und Schwächen

      Der vorliegende Beitrag liefert erstmals eine übersichtliche Darstellung von Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung entlang der acht Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz [] und der Ebene. Dies bietet im Sinne des Nationalen Aktionsplan eine Grundlage, um eine anwendungsfreundliche und gesundheitskompetente Entwicklung von Einrichtungen auf allen Ebenen sowie für alle Akteur*innen auf den Weg zu bringen.
      Einschränkend ist anzumerken, dass sicherlich bereits Tools im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung und des -managements angewendet werden, die aber aufgrund von anderen Bezeichnungen oder der nicht vorhandenen Nennung von Gesundheitskompetenz nicht in der Recherche aufgefunden wurden. Auch eine regelmäßige Bestandsaufnahme (u. a. in Datenbanken und mittels Website-Recherchen) könnte hier zur systematischen Sammlung und Übersicht von Tools künftig beitragen. Eine Befragung zur Bestandsaufnahme der in der Praxis verwendeten Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit(skompetenz) in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung stellt eine Methode dar, um weitere Tools zu identifizieren, die in der Praxis umgesetzt werden. Daneben sollten bereits bestehende Tools und Maßnahmen zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz hinsichtlich der Implementierung und Wirksamkeit systematischer als bisher evaluiert werden. Zudem wurden nur Beiträge in deutscher und englischer Sprache für die Sichtung und Auswahl von Tools herangezogen. Es ist daher nicht auszuschließen, dass weitere Tools zur Entwicklung und Stärkung der Gesundheitskompetenz in anderen Sprachen existieren.

      Schlussfolgerung

      • Für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, wie insbesondere das Krankenhaus, liegen bereits zahlreiche Tools zur Stärkung der (organisationalen) Gesundheitskompetenz vor. Teilweise sind diese an den deutschsprachigen Kontext anzupassen.
      • Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz sollten die individuelle Ebene der Mitarbeitenden und der Nutzenden (d. h. Patient*innen, Bewohner*innen, Klient*innen, Angehörige) adressieren.
      • Gerade die Schulung von und Kommunikation der Mitarbeitenden mit den Klient*innen sowie die individuellen Kompetenzen der Klient*innen sind zentrale Ansatzpunkte zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung.
      • Auf organisationaler Ebene der Einrichtung ist das Leitungspersonal gefordert, die Gesundheitskompetenz zu fördern und zu einem integralen Bestandteil in der Einrichtung zu machen (u. a. Verankerung im Leitbild, in der Einrichtungskultur und im Qualitätsmanagement).

      Danksagung

      Dieser Beitrag ist im Rahmen des Projekts „Entwicklung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung (EwiKo)“ – ein Kooperationsprojekt der AOK PLUS und der Hochschule Fulda (Laufzeit: 2020-2022) entstanden.

      Interessenkonflikt

      Die Autor*innen geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

      Autorenschaft

      Katharina Rathmann: Konzept, Erstellung Manuskript und Methodik; Korrektur und Überarbeitung; Projektleitung. Lena Diana Salewski: Konzept, Erstellung Manuskript und Methodik; Korrektur und Überarbeitung. Judith Lutz: Konzept, Erstellung Manuskript und Methodik; Korrektur und Überarbeitung. Theres Vockert: Erstellung Manuskript; Korrektur und Überarbeitung. Kevin Dadaczynski: Erstellung Manuskript; Korrektur und Überarbeitung. Denis Spatzier: Korrektur und Überarbeitung; Kooperationspartner.

      Anhang A. Supplementary data

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