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Ob sich heutige medizinische Wissenschaftler, wie ehemals Isaac Newton, als „auf den Schultern von Riesen stehend“ sehen oder nicht, die Erwartung sollte sein, dass sie bei der Planung neuer Studien systematisch Gebrauch von vorhandener Forschung machen. Obwohl diese Thematik bereits 2005 intensiv diskutiert wurde [
], weisen dennoch viele Studien darauf hin, dass Wissenschaftler keine systematische Methode verwenden, um für die Begründung, Planung oder Diskussion ihrer neuen Studien frühere Forschungsarbeiten zu identifizieren oder zu zitieren [
Association between success rate and citation count of studies of radiofrequency catheter ablation for atrial fibrillation: possible evidence of citation bias.
]. Der Begriff „Evidenz-Basierte Forschung“ wurde 2009 geprägt, um den Ansatz zu beschreiben, mit dessen Hilfe solche Praktiken, die eine der Hauptursachen ineffizienter Forschung darstellen [
] und das Risiko von unnötigem Leid für Patienten und Studienteilnehmer in sich bergen, verhindert werden können.
In Anbetracht des leichten Zugangs zu elektronischen Studiendatenbanken und qualitativ hochwertigen systematischen Übersichtsarbeiten – angeführt von Gruppen wie der Cochrane Collaboration und zahlreichen anderen Organisationen auf der ganzen Welt, die sich der Evidenzsynthese verschrieben haben – gibt es wenig Grund für Wissenschaftler, sich nicht auf aktuelle systematische Bewertungen früherer Forschung zu beziehen. Trotzdem scheinen manche Autoren damit davonzukommen, eine selektive und ihre Intervention begünstigende Auswahl von Studien zu zitieren [
Association between success rate and citation count of studies of radiofrequency catheter ablation for atrial fibrillation: possible evidence of citation bias.
]. Manche forschungsfördernde Einrichtungen haben diesbezüglich bereits aktive Schritte eingeleitet. Beispielsweise verlangt das englische ‚National Institute for Health Research‘, dass alle geplanten Studien, die sich um finanzielle Förderung bewerben, sich durch eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit begründen und so nachweisen, dass sie auf vorangegangene Studien und deren Wissen aufbauen [
Vor diesem Hintergrund initiierte eine Gruppe von Wissenschaftlern ein internationales Netzwerk (EBRNetwork, http://ebrnetwork.org), um das Bewusstsein für dieses Problem zu wecken und dieses im Bereich der Gesundheitswissenschaften anzugehen. Das Netzwerk hat zum Ziel, unnötige Forschung zu reduzieren, indem es darauf hinwirkt, dass keine neuen Studien ohne vorherige systematische Evaluation der verfügbaren externen Evidenz durchgeführt werden. Darüber hinaus fördert das Netzwerk das effiziente Erstellen, Aktualisieren und die Verbreitung systematischer Übersichtsarbeiten.
Keine neuen Studien ohne eine systematische Übersicht bisheriger Forschungsergebnisse
Die Methodik für systematische Reviews erfordert prädefinierte Forschungsfragen, Einschlusskriterien, Such- und Auswahlmethoden, eine Qualitätsbewertung und Datenextraktion sowie Datenanalyse, ohne dass relevante Studien ohne jegliche Erläuterung ausgeschlossen werden, und dass die Ergebnisse aller Studien, die zu der Schlussfolgerung des Reviews beitragen, einbezogen werden [
The lethal consequences of failing to make full use of all relevant evidence about the effects of medical treatments: the importance of systematic reviews.
]. Die wissenschaftliche Grundausbildung für Forscher muss das Verständnis für die Notwendigkeit systematischer Übersichtsarbeiten vorhandener Forschungsergebnisse wecken [
The lethal consequences of failing to make full use of all relevant evidence about the effects of medical treatments: the importance of systematic reviews.
], sowie Forscher dazu befähigen, diese Reviews kritisch zu bewerten, zu interpretieren und zu nutzen. Aus wissenschaftlichen, ethischen und wirtschaftlichen Gründen müssen aktuelle und qualitativ hochwertige systematische Reviews als essenzieller Bestandteil von Entscheidungen darüber verstanden werden, ob weitere Studien gerechtfertigt sind, wie zukünftige Studien entworfen sein sollten, und wie neue Studienergebnisse interpretiert werden können [
Association between success rate and citation count of studies of radiofrequency catheter ablation for atrial fibrillation: possible evidence of citation bias.
The lethal consequences of failing to make full use of all relevant evidence about the effects of medical treatments: the importance of systematic reviews.
Abbildung 1 stellt den Prozess der Evidenz-Basierten Forschung dar, von der ursprünglichen Forschungsfrage bis hin zur endgültigen Entscheidung, die Studie mit optimalem Design durchzuführen. Der empfohlene Prozess zielt auf die Unterstützung, nicht die Einschränkung von Wissenschaftlern ab, und will nicht vorgeben, alle Antworten zu haben: Eine systematische Analyse ist lediglich eine von vielen Überlegungen beim Formulieren einer Forschungsfrage. Wissenschaftler greifen auch auf klinische Erfahrungen, Innovationen und zufällige Entdeckungen zurück – ähnlich zu den vielen Erwägungen während der editoriellen Bearbeitung von Studienartikeln [
], sodass Wissenschaftler (im Prinzip) in den meisten Bereichen in der Lage sein sollten, zumindest eine relevante Übersichtsarbeit zu finden. Doch auch wenn systematische Reviews vorhanden sind, stehen Wissenschaftler einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Zum Beispiel mag der jeweilige systematische Review nicht mehr aktuell genug oder von ausreichender Qualität sein, was zusätzlichen Aufwand (Fähigkeiten, Zeit und Ressourcen) nötig macht, bevor man mit der Studie beginnen kann. Oder aber das Fehlen allgemeiner Messmethoden und Definitionen in den eingeschlossenen Studien kann eine statistische Synthese der Ergebnisse verhindern, und so die Integration neuer Ergebnisse erschweren.
Der Einbezug von relevanten laufenden Studien bei der Vorbereitung von systematischen Reviews und beim Planen neuer Studien stellt eine weitere Herausforderung für die Evidenz-Basierte Forschung dar. Obwohl die Registrierung von klinischen Studien nun zum Standard geworden ist [
], gab es weniger Fortschritte bei der Registrierung anderer Studienarten.
Effizientes Erstellen, Aktualisieren und Verbreiten
Einen systematischen Review zu erstellen ist ressourcen- und zeitaufwendig, und viele klinische Wissenschaftler sind darin nicht geschult. Der Einbezug systematischer Übersichtsarbeiten in die eigene Forschung stellt Wissenschaftler nicht nur vor die Herausforderung, sich die benötigten Fähigkeiten anzueignen, sondern auch sicherzustellen, dass Bestrebungen den Prozess zu beschleunigen die Qualität nicht beeinträchtigen. Dies erfordert Änderungen in Lehrplänen, enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Bibliothekaren, Informationsspezialisten und IT Experten sowie fokussierte Investitionen, um den Prozess zu optimieren und automatisieren.
Verschiedene Initiativen haben in den letzten Jahren versucht dieses Problem anzugehen. Am bekanntesten ist eine Reihe von Artikeln über die Vermeidung von Verschwendung in der Forschung [
], die zu der REWARD (Reduce Waste and Reward Diligence)-Initiative führte (http://researchwaste.net/). Andere wichtige Initiativen wurden eingeführt, um die Erstellung, Aktualisierung und Verbreitung systematischer Reviews effizienter zu gestalten, wie die der Cochrane Collaboration [
]. Die Erkennung, dass viele Schritte während der Erstellung systematischer Übersichtsarbeiten automatisiert werden könnten, führte zur Gründung der ‚International Collaboration for the Automation of Systematic Reviews‘ im Jahr 2015. Neue Wege der Durchführung und Aktualisierung systematischer Reviews wurden entwickelt, wie beispielsweise ‚Living systematic reviews‘ [
Accumulating research: a systematic account of how cumulative meta-analyses would have provided knowledge, improved health, reduced harm and saved resources.
]. Von besonderem Interesse für Wissenschaftler sind neue nutzerfreundliche Softwarelösungen (http://systematicreviewtools.com/), die im Rahmen der systematischen Reviewprozesse eingesetzt werden können. Um unnötige Redundanz zu vermeiden, ist eine Registrierung systematischer Reviews in PROSPERO möglich [
]. Für systematische Reviews von Tierstudien gibt es ein eigenes Register (http://www.syrcle.nl/).
Verantwortung für Evidenz-Basierte Forschung
Unser Statement zur EvidenzBasierten Forschung legt die Verantwortungen aller, die in der Forschung involviert sind, dar. Wie in Abbildung 1 abgebildet, ist es die Verantwortung des Wissenschaftlers, neue Forschung unter Berücksichtigung aller bestehender und laufenden Forschung, die für die erneute Forschungsfrage relevant ist, zu planen und durchzuführen. Es ist unnötig, eine neue systematische Übersichtsarbeit zu erstellen, wenn adäquate Reviews zu dem Thema bereits vorliegen. Alle Wissenschaftler sollten daher in der Lage sein, eine Literaturrecherche für systematische Reviews durchzuführen, und ihre Ergebnisse zu bewerten sowie im Kontext neuer Studienergebnisse zu interpretieren. Einen systematischen Review zu erstellen oder zu aktualisieren kann auch an Dritte übertragen werden, obwohl es empfohlen wird, dass alle Gesundheitswissenschaftler am Anfang ihrer Ausbildung zumindest einen systematischen Review erstellen, um eine ausreichende Kenntnis sicherzustellen [
Es ist unerlässlich, dass nicht nur Wissenschaftler, sondern auch alle anderen Stakeholder im Forschungsprozess, wie beispielsweise Patienten, Forschungsförderer, Regierungsbehörden, Ethikkommissionen und Verleger, ihre Verantwortung gegenüber der Evidenz-Basierten Forschung anerkennen. Verschwendung in der Forschung und unnötigem Schaden an Patienten kann vorgebeugt werden, indem nur Studienvorschläge Zustimmung erhalten, die auf aktuellen systematischen Reviews beruhen. Es muss zum Leitprinzip für alle werden, die den Forschungsprozess bis zur Publikation überwachen, Referenzen für systematische Reviews, die alle vorherigen Studien zusammenfassen, zu verlangen.
Erfahrene Forscher und Dozierende müssen sicherstellen, dass neue Wissenschaftler darin ausgebildet werden, wie Evidenz-Basierte Forschung betrieben wird [
]. Informationsspezialisten und Bibliothekare haben eine wesentliche Rolle darin Studierende zu lehren, wie eine systematische Suche nach systematischen Reviews durchführt wird und wie Literaturrecherchen besser gestaltet werden können.
Zu guter Letzt sind Forschung und eine adäquate Investition in die Automatisierung von systematischen Reviews wichtig, um evidenz-basierte Forschung unternehmen und auf dem neuesten Stand halten zu können, da das wachsende Volumen an gesundheitswissenschaftlicher Literatur und die zunehmende Komplexität untersuchter Interventionen [
] es unmöglich machen, durch derzeitige manuelle Vorgehensweisen die anfallende Arbeit zu bewältigen.
Einladung zum Handeln
Der Aufgabe, die Herausforderungen für alle Stakeholder zu identifizieren und anzugehen, kann nur durch internationale Zusammenarbeit gelingen. Das EBRNetzwerk hat eine Roadmap für Publikationen entwickelt (einschließlich eines systematischen Reviews über den aktuellen Stand und die Auswirkungen von Evidenz-Basierter Forschung), um das Bewusstsein für die jeweils relevanten Herausforderungen unter den verschiedenen Stakeholdergruppen zu stärken (Bedeutungsartikel) und um vorzuschlagen, wie man mit den anfallenden Aufgaben umgeht, die durch dieses Statement zur Evidenz-Basierten Forschung identifiziert wurden oder darin angedeutet sind (Aktionsartikel). Für weitere Informationen siehe ebrnetwork.org.
Ein Statement zur Evidenz-Basierten Forschung
Mit einem Forschungsprojekt zu beginnen, wenn es zu der Forschungsfrage keinerlei systematische Übersichtsarbeiten gibt, die die Existenz einer Ungewissheit bestätigen, ist unethisch, unwissenschaftlich und unwirtschaftlich, vor allem wenn das Projekt Menschen oder Tiere betrifft. Wissenschaftler, Forschungsförderer, Forschungsbehörden und Ethikkommissionen / Untersuchungsausschüsse, Herausgeber, Forschungsinstitute und Lehrbeauftragte sowie Informationsexperten versäumen es häufig, während der Vorbereitung einer Forschungsförderung oder -publikation systematischen Gebrauch von früherer Forschung zu machen.
Nachfolgend werden Verantwortlichkeiten der jeweiligen Interessenvertreter dargelegt, um den Zielen der Evidenz-Basierten Forschung nachzukommen:
•
Keine neuen Studien ohne adäquate systematische Überprüfung vorliegender Evidenz, dass eine erneute Forschung gerechtfertigt ist, und
•
Effizientes Erstellen, Aktualisieren und Zurverfügungstellen von systematischen Übersichtsarbeiten.
Erstes Ziel: Keine neuen Studien ohne adäquate systematische Überprüfung von Evidenz, die ein neues Forschungsvorhaben rechtfertigen würde
Wissenschaftler:
•
Priorisierung von Forschungsfragen nach einer vollständigen Berücksichtigung früherer und laufender relevanter Forschung.
•
Effiziente Suche von relevanten systematischen Übersichtsarbeiten und aktuellen Studien. Falls die Suche keine relevanten und aktuellen Ergebnisse zu Tage bringt, sollten Wissenschaftler andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, die Übersicht vorzubereiten oder zu aktualisieren.
•
Fähigkeit das Verzerrungspotenzial der Übersichtsarbeiten festzustellen.
•
Betreuung von Studierenden und Doktoranden bei der Nutzung und Vorbereitung systematischer Übersichtsarbeiten.
Förderungsorganisationen:
•
Beurteilung, ob Antragsteller systematische Übersichtsarbeiten früherer Forschung genutzt haben, um Forschungsfragen zu identifizieren und zu priorisieren.
•
Beurteilung, ob Antragsteller ihre angegebene Forschung in adäquater Weise durch die Referenz systematischer Übersichtsarbeiten unterstützen.
•
Beurteilung, ob die Designs neuer Studien durch vorherige systematische Übersichtsarbeiten geleitet wurden.
Beurteilung, ob Antragsteller ihre angegebene Forschung in adäquater Weise durch die Referenz systematischer Übersichtsarbeiten unterstützen. Dies gilt uneingeschränkt für alle Studientypen und nicht nur für klinische Studien.
•
Beurteilung, ob die Designs neuer Studien durch vorherige systematische Übersichtsarbeiten geleitet wurden.
Herausgeber und Gutachter:
•
Bewertung, ob der Grundgedanke und das Design der Studie angemessen im Kontext bestehender Forschung beschrieben wurde.
•
Bewertung, ob die Erläuterung früherer Forschung ausreichend ist, um eine Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund der vollständigen Evidenz zu ermöglichen.
•
Bewertung, ob Vorschläge für zukünftige Forschungsarbeiten bestehende oder laufende Forschung berücksichtigen.
•
Bewertung, ob Vorschläge für zukünftige Forschungsarbeiten eindeutige Beschreibungen der Zielpopulationen, Interventionen, Kontrollen, Messgrößen und der Studientypen beinhalten.
Dozierende/Lehrbeauftragte:
•
Lehren der Relevanz eines unverzerrten Ansatzes für die Synthese der Erkenntnisse (systematische Übersichtsarbeit).
•
Lehren, wie nach systematischen Übersichtsarbeiten zu suchen ist und wie sie für die Planung und Interpretation weiterer Forschung genutzt werden sollten.
Patienten und Nutzer:
•
Bevor Patienten in eine Teilnahme an Studien einwilligen, sollten sie verlangen, dass die Forschungsprojekte von systematischen Übersichtsarbeiten und bereits bekannten und anerkannten Erkenntnissen geleitet werden.
Zweites Ziel: Effizientes Erstellen, Aktualisieren und Zurverfügungstellen von systematischen Übersichtsarbeiten
Spezialisten und Experten systematischer Übersichtsarbeiten:
•
Sich an Forschung und Entwicklung beteiligen, um:
∘
Die Durchführung und Aktualisierung systematischer Übersichtsarbeiten zu verbessern.
∘
Eine Automatisierung dieser Prozesse zu entwickeln.
∘
Instrumente zur effizienteren Erstellung systematischer Übersichtsarbeiten zu entwickeln.
Informationsexperten und Bibliothekare:
•
Methoden entwickeln, um die Qualität und Aktualität von Literaturrecherchen zu verbessern.
•
Lehren und unterstützen von Wissenschaftlern bei der Durchführung einer qualitativ hochwertigen Suche nach relevanten Studien.
•
Sich an Forschung und Entwicklung beteiligen, um:
∘
Die Erstellung und Aktualisierung systematischer Übersichtsarbeiten zu verbessern.
∘
Automatisierungsmöglichkeiten für systematische Übersichtsarbeiten zu entwickeln.
∘
Instrumente zur effizienteren Durchführung systematischer Übersichtsarbeiten zu entwickeln.
Informatiker, Programmierer und Ingenieure künstlicher Intelligenz:
•
Sich an Forschung und Entwicklung beteiligen, um:
∘
Das Erstellen und Aktualisieren systematischer Übersichtsarbeiten zu verbessern.
∘
Eine Automatisierung von Prozessen für systematische Übersichtsarbeiten zu entwickeln.
∘
Instrumente zur effizienteren Vorbereitung systematischer Übersichtsarbeiten zu entwickeln.
Förderungsorganisationen:
•
Um die Entwicklung und Forschung zu unterstützen, sollten sie:
∘
Das Erstellen und Aktualisieren systematischer Übersichtsarbeiten verbessern.
∘
Eine Automatisierung der Durchführung systematischer Übersichtsarbeiten entwickeln.
∘
Instrumente zur effizienteren Durchführung systematischer Übersichtsarbeiten entwickeln.
Empfehlungen:
•
Anweisungen für Autoren sollten Bedingungen für die Begründung des jeweiligen Forschungsvorhabens beinhalten, das publiziert werden soll.
•
Systematische Übersichtsarbeiten sollten als eigenständige Forschung anerkannt werden, auf der gleichen Stufe wie andere Arten wissenschaftlicher Forschung.
•
Eine klare Definition einer qualitativ hochwertigen systematischen Übersichtsarbeit sollte erstellt, von allen Betroffenen anerkannt und publiziert werden.
Kernaussage
•
Mit einer Forschungsarbeit zu beginnen, ohne den Stand aktueller Forschung zu überprüfen, besonders wenn es um menschliches und tierisches Leben geht, ist unethisch, unwissenschaftlich und unwirtschaftlich.
•
Eine systematische Übersichtsarbeit relevanter wissenschaftlicher Erkenntnisse kann begründen, ob die vorgeschlagene Forschung wirklich benötigt wird.
•
Forschungsförderer müssen Antragsteller dazu auffordern, sich auf systematische Übersichtsarbeiten bestehender Forschung zu beziehen.
•
Unnötige Forschung kann durch eine effizientere Erstellung, Aktualisierung und Verbreitung systematischer Übersichtsarbeiten reduziert werden.
Danksagung
Die Autoren und Autorinnen des Originalartikels danken den Teilnehmer/Innen des Bergen Meetings und den Mitgliedern des EBRNetzwerks für ihre Hilfe bei der Erstellung dieses Statements. Außerdem sind wir dankbar für die finanzielle Unterstützung der norwegischen Forschungsgesellschaft, der Universität Bergen, des norwegischen Wissenszentrums für Gesundheit, der muskuloskelettalen Statistikabteilung, des Parker Instituts (unterstützt durch die Oak Stiftung) und der Forschungsgruppe SEARCH an der Universität Süddänemarks, bei der Verwirklichung dieses Statements und des EBRNetzwerks.
Autorenschaft des Originalartikels
Hans Lund: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Klara Brunnhuber: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Carsten Juhl: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Karen Robinson: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Marlies Leenaars: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Bertil F Dorch: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Gro Jamtvedt: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Monica W Nortvedt: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Robin Christensen: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation. Iain Chalmers: Konzepterstellung, Visualisierung, Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren der Publikation.
Dieses Statement entstand bei einem Antrittsmeeting des EBRNetzwerks in Bergen, Dezember 2014, organisiert von MWN, GJ und HL. Alle Autoren nahmen an dem Meeting und bei der Entwicklung des EBR Statements teil.
Förderung des Originalartikels
Diese Arbeit erfolgte ohne institutionelle oder kommerzielle Finanzierung. Die anfallenden BMJ Gebühren wurden durch die COST Action CA 17117 “EVBRES” getragen.
Interessenkonflikt des Originalartikels
Wir haben die BMJ Policy zur Interessenserklärung gelesen und verstanden und haben keine relevanten Interessen zu benennen. Das EBRNetzwerk akzeptiert keine Unterstützung von Unternehmen des Gesundheitstechnologiebranche.
Association between success rate and citation count of studies of radiofrequency catheter ablation for atrial fibrillation: possible evidence of citation bias.
The lethal consequences of failing to make full use of all relevant evidence about the effects of medical treatments: the importance of systematic reviews.
Accumulating research: a systematic account of how cumulative meta-analyses would have provided knowledge, improved health, reduced harm and saved resources.
☆Übersetzt von adaptiert von: Hans Lund, Klara Brunnhuber, Carsten Juhl, Karen Robinson, Marlies Leenaars, Bertil F Dorch, Gro Jamtvedt, Monica W Nortvedt and Robin Christensen. Towards evidence based research. BMJ 2016;355:i5440 doi:10.1136/bmj.i5440.