Die Medizinische Ausbildung innerhalb des Praktischen Jahres hat im Laufe der vergangenen
Jahre dramatische Veränderungen erfahren. Allem voran sind dabei Änderungen der Rahmenbedingungen
wie die Abschaffung des Ausbildungsabschnittes AiP (Arzt im Praktikum) im Jahre 2004
und der Wegfall des „alten“ 2. Staatsexamens im Rahmen der Novellierung der Approbationsordnung
2002, aber auch inhaltliche Neustrukturierungen wie die Einführung des Wahlfachs Allgemeinmedizin
im Jahr 2006 zu nennen. Darüber hinaus gaben und geben internationale Entwicklungen
wie der Bologna-Prozess und die weit verbreitete Etablierung der CanMEDs-Kriterien
Anlass für eine stetige Reevaluation und Neuorientierung und –ausrichtung des Praktischen
Jahres, während dem sich die Studierenden aufgrund des „Zeitmangels von Ärzten“, „fehlender
Supervision“, „mangelnder Integration in das Stationsteam“ und durch eine „Überlastung
mit Routinetätigkeiten“ häufig auf sich selbst zurückgeworfen erleben
1
. Dabei stehen die „Teamintegration auf Station“, die „Verbesserung klinisch-praktischer
Fertigkeiten“, das „eigenständige Patienten-Management“ und „definierte Zeitfenster
für ärztliche Anleitung und Supervision“ von studentischer Seite aus ganz oben auf
der Liste der Prioritäten für die Ausbildung im Praktischen Jahr
1
. Das vorliegende Schwerpunktheft „Medizinische Ausbildung im Praktischen Jahr“, an
dem sich 6 deutsche Medizinische Fakultäten und Kollegen aus Schweiz, Belgien, Holland
und Großbritannien beteiligt haben, hat die Zielsetzung, eine aktuelle Bestandsaufnahme
bezüglich der Ausbildung im Praktischen Jahr zu ermöglichen und wichtige und neuralgische
Themen der Ausbildung im Praktischen Jahr zu beleuchten, um Weiterentwicklungen zu
ermöglichen. Als Ist-Analyse stellen Nikendei et al. hierfür in einem umfassenden
Überblick die aktuelle Ausbildungssituation im Praktischen Jahr in Deutschland dar.
Alternative europäische Umsetzungskonzepte und Organisationsstrukturen werden in den
inspirierenden Beiträgen von Shirlo und Dupuis sowie van den Akker et al. beleuchtet,
die das Praktische Jahr in Zürich / Schweiz, und in Maastricht / Niederlande beschreiben.
Ergänzt werden diese Übersichten durch die wichtige studentische Perspektive auf das
Praktische Jahr von Johann. Die weiteren Beiträge wenden sich spezifisch-vertiefenden
Themen zu. Kruschinski et al. ermöglichen eine hilfreiche qualitative Analyse der
studentischen Erwartungen an und Erfahrungen mit dem Wahlfach Allgemeinmedizin mit
entscheidenden Implikationen für die Organisationsstruktur in diesem Fachbereich.
Eine mögliche Umsetzungsvariante eines M2-Prüfungsvorbereitungsprogramms, welche an
zahlreichen deutschen Fakultäten mittlerweile implementiert sind, skizzieren Krautter
et al. mit einem konzentrierten Training von Prüfungsaspekten, welches die klinische
Ausbildung unterstützt und dieser nicht entgegensteht. Den Abschluss bildet der Beitrag
von Köhl-Hackert et al., die das Praktische Jahr als wichtige Übergangsphase vom Studium
zum Beruf und Phase der Auseinandersetzung mit Selbstbild, Arztbild und Arztideal
unter Aspekten von Burn-out und Empathie bei Studierenden im Praktischen Jahr diskutieren.
Wir wünschen eine anregende Lektüre mit dem Schwerpunktheft „Medizinische Ausbildung
im Praktischen Jahr“ und verbleiben mit besten kollegialen Grüßen, die Gastherausgeber:To read this article in full you will need to make a payment
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Literatur
- Lernen am späteren Arbeitsplatz: eine Analyse studentischer Erwartungen und Erfahrungen im „Praktischen Jahr“.Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. 2009; 103: 169-174
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